Wenn ein Patient mit AGS erkrankt, einen Unfall erleidet oder operiert werden muss, ist es wichtig in jedem Fall der behandelnde Spezialist (Endokrinologe) zu kontaktieren, um die Hydrocortison Dosis an die aktuelle Situation anpassen zu können. Jeder Patient mit einem AGS sollte eine entsprechende SOS-Kapsel oder ein Notfallausweis, mit der Diagnose und der laufenden Therapie, immer mit sich führen und die wichtigsten Kontaktpersonen müssen wissen, dass es diesen Ausweis gibt (nicht aber die Diagnose).
Weiter besteht die Möglichkeit für eine Reise ins Ausland vom behandelnden Endokrinologen ein Rezept für das das Injektionspräparat Solu-Cortef 100mg anzufordern.
Folgende Faustregeln können angewendet werden:
(Aus „Informationsbroschüre für Eltern“ von Arbeitsgruppe Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie APED,
von Prof. Dr. med. P. Mullis eingesehen und für die Nutzung erlaubt.)
Impfungen Kinder
Alle Impfungen können ohne weiteres vorgenommen werden. Es wird empfohlen, die Impfungen gegen Diphterie, Wundstarrkrampf, Kinderlähmung , Masern und Mumps durchzuführen.
AGS Kinder sind nicht anfälliger für Infektionskrankheiten als andere Kinder. Übermässige Schutzvorkehrungen vor Ansteckung sind daher nicht notwendig. Allerdings kann es bei AGS Kindern durch die Störung des Hormonhaushaltes leichte zu Komplikationen kommen, besonders wenn die Hydrocortisondosis nicht erhöht wird.
Impfungen Erwachsene
Einzelne Impfungen müssen auch von Zeit zu Zeit aufgefrischt werden. Das BAG empfiehlt auf www.sichimpfen.ch die routinemässige Auffrischimpfung gegen Diphterie und Wundstrarrkrampf. Aber auch ein fehlender Basisschutz oder unvollständige Impfungen sollten unbedingt nachgeholt werden. Hier ist vor allem die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln wichtig.
Blutspende
AGS Patienten dürfen leider auch bei optimaler medikamentöser Therapie kein Blut spenden. Um dem Körper die notwendigen Voraussetzungen für die Bewältigung des grossen Blutverlustes zu schaffen, müsste bereits vor dem Blutspenden die Dosierung des Glukokortikoids um ein Mehrfaches erhöht werden. Dies wiederum ist für die Qualität des Blutes nicht optimal und kann bei Empfängern zu unbeabsichtigten Reaktionen führen.
(Die Anfrage der Präsidentin von AGS Schweiz, bezüglich Blutspende von AGS-Patienten, wurde freundlicherweise von Dr. med. Beat M. Frey FMH Hämatologie / Onkologie / Innere Medizin, Leiter Zürcher Blutspendedienst beantwortet.)
Organspende
Eine Organ- und Gewebespende bei AGS-Patienten ist nicht ausgeschlossen. Die Transplantation der Lunge, Leber, des Dünndarms, eventuell des Herzens ist bei Vorliegen eines AGS, je nach Stadium der Erkrankung durchaus möglich.
Sollte eine Einverständniserklärung des Verstorbenen oder dessen nächsten Angehörigen vorliegen, werden die Organe von dem Intensivmediziner beurteilt. Der Spender sollte seine Krankheit auf dem Spenderausweis aufführen. Detailliertere Informationen und die Spenderkarte können unter www.swisstransplant.org angefordert werden.
(Die Anfrage der Präsidentin AGS Schweiz, bezüglich Organspende von AGS-Patienten, wurde freundlicherweise von PD Dr. Franz F. Immer, in Rücksprache mit einem weiteren Transplantationskollegen beantwortet.)
Notfallkette / Notfallarmband
Sobald ein Kind den eigenen Schulweg bestreitet ist eine Notfallkette oder ein Notfallarmband mit allen Informationen rund um AGS sinnvoll. Diese können unter folgendem Link bestellt werden:
SOS Ausweis
Es empfiehlt sich im Portemonnaie oder der Tasche einen SOS Ausweis mit Notfallnummern mit zu Tragen. Hier findet ihr eine Idee, wie ein solcher Ausweis aussehen könnte:
www.glandula-online.de/brauche-ich-einen-notfallausweis